Diese Streamingdienste nutzen Schüler

Lebte deutlich vor der Erfindung von Streamingdiensten und konnte daher nicht an unserer Umfrage teilnehmen: Gottfried Friedrich Johann Julius Ostendorf (1823-1877), Namensgeber des Ostendorf-Gymnasiums Lippstadt.

Lippstadt – Bei einer repräsentativen Umfrage an der Europaschule Ostendorf-Gymnasium Lippstadt zur Nutzung von Streamingdiensten kam heraus, dass über die Hälfte der insgesamt 60 befragten Schülerinnen und Schüler im Alter von zwölf bis 15 Jahren einen bestimmten Hauptstreamingdienst nutzen. Dabei konnten die Schüler zwischen zwölf verschiedenen Streamingdiensten wählen, welche sie am meisten nutzen – darunter Amazon-Prime-Video, Apple-TV+, Disney+, Netflix und Sky (Wow).

Kürzlich besuchten wir die Schülerinnen und Schüler aus den Stufen 7, 9 und 10 (Achtklässler wurden bewusst nicht befragt, da wir diese bereits [zu] gut kennen) und gaben ihnen die Möglichkeit, an der von uns erstellten anonymen (quantitativen) Umfrage teilzunehmen.

In dieser gaben die Schülerinnen und Schüler ihr jeweiliges Alter und Klasse an. Zudem kreuzten sie die ihrerseits am häufigsten genutzten Streamingdienste an. Anschließend ordneten wir die Umfragen aus allen Stufen und werteten sie aus.

Dabei kam heraus, dass mit weitem Abstand Netflix als Hauptstreamingdienst genutzt wird. An zweiter Stelle gab es insofern einen besonders auffälligen Unterschied zwischen den 7., 9. und 10. Klassen, dass die 7. und 9. Klassen Amazon-Prime-Video und die Zehntklässler Disney+ als am zweithäufigsten genutzten Streamingdienst angaben.

Wie ist dieser diskrepante Befund zu deuten? Darüber ließe sich nur spekulieren, aber als mögliche Ursachen kamen wir in einer unterrichtlichen Thematisierung unserer Umfrage auf unterschiedliche Altersangemessenheiten der angebotenen Filme und Serien, (inner-)familiäre Präferenzen, allgemeine (Seh-)Gewohnheiten und (schul-)soziale Einflüsse wie Gruppenzwang zu sprechen.

Genauere Ergebnisse könnten in einem nächsten Schritt beispielsweise durch Interviews, also eine eher qualitativ ausgerichtete Studie, erzielt werden.

Angesichts der Tatsache, dass keiner der Befragten KEINEN Streamingdienst nutzt, soll abschließend diese provokative Grundsatzfrage aufgeworfen werden: Gefährdet die hohe Nutzung von Streamingdiensten seitens Jugendlicher vielleicht das klassische Fernsehen an sich? Oder mehr noch: Wird es dieses in Zukunft (eventuell schon mittelfristig) überhaupt noch geben?

von Frieda Hense, Friede Schäfer, Mia Rother und Zoé Ricken, Klasse 8D des Ostendorf-Gymnasiums Lippstadt