Im zweiten Teil seiner Schilderungen ging es um seine Drogen- und Dealerkarriere. Bei ihm führte die Kriminalität so weit, dass er genau wie bei der Serie „Breaking Bad“ ein eigenes Drogenlabor besaß und seine Mindestabnahme für seine Kunden ab zehn Kilogramm los ging. Eindrücklich schilderte er seine Selbsttests mit den selbstgebrauten Amphetaminen, die zum Beispiel mit extrem starkem Nasenbluten endeten, nachdem er lediglich daran gerochen hatte.
Nach 25 Jahren exzessiven Drogenkonsums und dem Herstellen und Handeln wurde er mit einer an den Kopf gehaltenen Pistole von einem Polizeibeamten in seiner Wohnung gestellt. „Irgendwann wird jeder erwischt, die Frage ist nur wann“, so der ehemalige Gefängnisinsasse. Die Beamten fanden so viele Drogen in seiner Wohnung, dass es schließlich für knappe sechs Jahre Knast ausreichte.
Im letzten Teil der Ausführungen ging es dann um seine Erlebnisse in der Untersuchungshaft und den kalten Entzug, den er nur knapp überlebte sowie die anschließende Zeit im Gefängnis. Eindrücklich schilderte er die Gefühle und Wahrnehmungen, als der Körper langsam drogenfrei wurde. Das Gefängnis hat ihn verändert und er hat das Gefühl, seine Schuld gegenüber der Gesellschaft und den Opfern seines Dealerdaseins wieder gut zu machen. Dieses Projekt sei ein Teil davon. Eine deutliche Warnung ist angekommen: Von seinen vierzehn damaligen Drogen-Freunden sind mittlerweile zwölf gestorben, einer liegt im Wachkoma und einer lebt immer noch auf der Straße.