„Rentner-Party“ oder ein anderer Musikgeschmack?

Lippstadt – Jeder hat einen eigenen Musikgeschmack; Musik, die man toll findet, aber auch Musik, die für einen gar nicht geht, die man einfach nur schlecht findet. Das kann von Schlager über Techno bis Rock alles Mögliche sein. Aber es ist auch gut, dass alle Menschen einen unterschiedlichen Musikgeschmack haben können. Würden alle nur das gleiche hören, könnte es irgendwann echt langweilig werden, da Musik auch zeigt, wie man tickt. Wenn alle gleich sind, ist es wirklich eintönig, weil jeder irgendwie, irgendwo doch ein bisschen anders als andere sein sollte.

Natürlich ist es auch manchmal von Vorteil, den gleichen Musikgeschmack zu haben, damit es keine Streitereien gibt, wer seine Musik abspielen darf. Das bemerke ich selbst bei mir und meinen Freunden: eine Musikbox, aber fünf verschiedene Musikgeschmackrichtungen.

Mein persönlicher Favorit ist Techno bzw. Hardstyle. Meistens sind diese Songs nur Remixe von Originalliedern. Sie werden einfach etwas schneller abgespielt, vielleicht auch mal in einer anderen Stimmlage und besonders wichtig ist der Bass. Der Bass ist hauptsächlich das, was Techno und auch Hardstyle ausmacht. Bass ist etwas, was man nicht nur hört, man kann ihn auch im Bauch spüren wie tanzende Schmetterlinge und sehen, wie die Box versucht, alles zu geben, was sie kann. Der Körper fängt an zu vibrieren und generell löst Bass auch etwas in einem aus. Die meisten fangen an, dazu zu tanzen oder springen einfach nur in die Luft wie Flöhe, die gute Laune haben.

Besonders bei jüngeren Leuten ist Techno sehr beliebt. Es werden auch immer mehr Songs als Techno-Remixe produziert. Viele Lieder, die Ältere aus ihrer Jugend als Original-Songs kennen, werden neu bearbeitet, der Bass wird verstärkt und das Tempo erhöht.

Das ist die heutige Generation: Viele hören nur noch Songs, die so überarbeitet wurden, weil sie so richtig „reinballern“. Egal, wo man sich befindet, sei es eine Party, im Club, auf einem Geburtstag, irgendwo gibt es immer ein wenig Techno. Dafür gibt es sogar schon mehrere Bezeichnungen wie zum Beispiel „Rave-Party“. Für viele jüngere Leute ist es dann ein regelrechter Kulturschock, wenn man auf einer Party von Älteren ist, selbst wenn es nur die eigenen Eltern sind.

Das ist auch etwas, das ich selbst erlebt habe. Für mich war es zunächst sehr befremdlich und ich habe diese Party selbst als „Rentner-Party“ bezeichnet. So komisch zu sehen, dass ältere Leute noch versuchen, ihre Hüften zu schwingen oder zu Heavy Metal Headbanging wie ein Wackeldackel auf Speed machen. Aber es ist einfach so, jeder hat seinen eigenen Musikgeschmack. Und nur weil einem die Musik nicht anspricht, heißt es nicht, dass sie schlecht ist. Auch unsere Eltern konnten zum Teil mit dem Musikgeschmack unserer Großeltern nichts anfangen und haben ihre Lieblingssendung „Musikantenstadl“ in „Mutantenstadl“ umgetauft. Das zeigt, dass jede Generation ihren eigenen Musikgeschmack hat. Und das ist auch gut so.

von Lisa Westkemper, Jahrgangsstufe 11, Beruflichen Gymnasiums des Stift Cappel - Berufskollegs