Die aktuelle Situation im Tierschutzverein-Lippstadt

Sechs Hundewelpen wurden illegal über die Grenze geschafft und sitzen nun im Tierheim Lippstadt.

Die meisten Tiere im Tierheim Lippstadt sind Baby-Katzen, sie überfluten momentan das Tierheim.

Die vielen Tiere im Heim verursachen eine Menge Arbeit; dazu gehört auch Säubern der Futter- und Trinkschüsseln.

Lippstadt – Fast alle Lippstädter kennen das Tierheim Lippstadt. Aber wie sieht die aktuelle Situation dort aus? Wir sind dieser Frage nachgegangen und haben einen Mitarbeiter des Tierheims für ein Interview getroffen.

Wie viele Tiere habt ihr derzeit?

Wir sind bei 125 Katzen, elf Hunden, 16 Kleintieren und zwei Vögeln.

Werden viele Tiere adoptiert?

In der letzten Zeit hält sich das ein bisschen zurück, weil wir in der Vorweihnachtszeit sind und viele Leute nach den Weihnachtsfeiern bereit sind, sich ein Haustier anzuschaffen.

Wie geht es den Tieren hier?

Es ist natürlich immer schöner, wenn sie einen Besitzer haben, das ist ja eine Notunterkunft hier. Wäre natürlich schöner, wenn sie ein größeres Gehege haben würden und ein richtiges Haus. Es kommen vor allen Dingen Katzen; wir haben ja 125 Katzen und wir haben nicht genug Platz, dass jede Katze ihr eigenes Zimmer hat, und die kloppen sich auch mal, also denen geht es hier den Umständen entsprechend gut.

Bekommt ihr viele Spenden?

Wir sind ein privates Tierheim, das heißt, wir kriegen einen gewissen Satz an Geld und damit müssen wir das ganze Jahr aushalten und es gibt noch die Tierarztkosten und Personalkosten; wir sind also auf Spenden angewiesen, zum Beispiel Futter trocken und nass, Handtücher und alles mögliche. Die Spenden-Bereitschaft ist sehr toll, wir mussten seit mehreren Jahren nicht mehr selber Futter kaufen, weil die Leute so viel spenden.

Gibt es hier Probleme?

Ein großes Problem ist die Katzenkastration, da viele Leute die teure Kastration nicht machen möchten, den Kater aber frei herumlaufen lassen wollen und plötzlich hat der Kater Babys. Und wohin damit? Natürlich direkt zu uns. Noch ein Problem sind die sogenannten „Coronatiere“: weil alle Hundeschulen zu sind, können die Hunde nicht so viel rausgehen, daher ist der Hund so gestört, dass er anfängt zu beißen und dann sagen die Leute: „Ja wohin damit?“.

Aber wir müssen immer Platz für Notfälle haben; wenn zum Beispiel ein Hund abhaut oder gefunden wird, sind wir verpflichtet, die aufzunehmen, und dafür müssen wir immer Plätze bewahren.

Mögen Sie Ihren Job?

Wir fangen morgens um acht Uhr an und haben im Vormittagsbereich die Reinigung der Tier-Unterkünfte. Das heißt halt wirklich: putzen, Katzenklos sauber machen, man muss Decken ausschütteln, gucken, ob da drauf uriniert wurde, Futter neu, Wasser neu, die inneren Zimmer fegen, mit Wasser durchwischen, dann trocken machen. Stressig sind Februar bis Mai, weil dann natürlich die ganzen Baby-Katzen reinkommen. Man muss gucken, ob man bereit ist, am Wochenende zu arbeiten, aber ich arbeite hier schon seit 16 Jahren und mir machts immer noch Spaß!

Von Simon Köllermann, David Bals, Tim Kuhlhoff, Jivin Boban Klasse 8b, Ostendorf-Gymnasium