Kürzlich besuchten wir die Schülerinnen und Schüler aus den Stufen 7, 9 und 10 (Achtklässler wurden bewusst nicht befragt, da wir diese bereits [zu] gut kennen) und gaben ihnen die Möglichkeit, an der von uns erstellten anonymen (quantitativen) Umfrage teilzunehmen.
In dieser gaben die Schülerinnen und Schüler ihr jeweiliges Alter und Klasse an. Zudem kreuzten sie die ihrerseits am häufigsten genutzten Streamingdienste an. Anschließend ordneten wir die Umfragen aus allen Stufen und werteten sie aus.
Dabei kam heraus, dass mit weitem Abstand Netflix als Hauptstreamingdienst genutzt wird. An zweiter Stelle gab es insofern einen besonders auffälligen Unterschied zwischen den 7., 9. und 10. Klassen, dass die 7. und 9. Klassen Amazon-Prime-Video und die Zehntklässler Disney+ als am zweithäufigsten genutzten Streamingdienst angaben.
Wie ist dieser diskrepante Befund zu deuten? Darüber ließe sich nur spekulieren, aber als mögliche Ursachen kamen wir in einer unterrichtlichen Thematisierung unserer Umfrage auf unterschiedliche Altersangemessenheiten der angebotenen Filme und Serien, (inner-)familiäre Präferenzen, allgemeine (Seh-)Gewohnheiten und (schul-)soziale Einflüsse wie Gruppenzwang zu sprechen.
Genauere Ergebnisse könnten in einem nächsten Schritt beispielsweise durch Interviews, also eine eher qualitativ ausgerichtete Studie, erzielt werden.
Angesichts der Tatsache, dass keiner der Befragten KEINEN Streamingdienst nutzt, soll abschließend diese provokative Grundsatzfrage aufgeworfen werden: Gefährdet die hohe Nutzung von Streamingdiensten seitens Jugendlicher vielleicht das klassische Fernsehen an sich? Oder mehr noch: Wird es dieses in Zukunft (eventuell schon mittelfristig) überhaupt noch geben?